DSGVO
„Hilfe!“, oder hilfreich?

Am 25. Mai 2018 ist alles vorbei: Die größte Bedrohungswelle seit der Jahrtausendwende wird an der Küste des Datenschutzes brechen und in Form von Millionenstrafen wie ein Tsunami über die digitale Welt hinwegfegen. Datenschutzbeamten werden Büros stürmen, in Kontaktdatenbanken erfasste Personen mit Fackeln und Mistgabeln durch die Straßen ziehen. Wenn dann die ersten Lauffeuer erlischen, wird der kümmerliche Rest der verbleibenden Unternehmen sich davor hüten, nur ein einziges Email zu senden. Webseiten werden digitale Signaturprozesse vorschalten und Newsletter nur noch auf schriftliche Anforderung verschickt werden. Das digitale Zeitalter findet ein tragisches Ende.

Ich hoffe, Sie schmunzeln jetzt ein bisschen. Verstehe aber auch, wenn Sie eher schwitzen – folgt man der Panikmache rund um die DSGVO, kann das unsere Gedankenspiele durchaus zum ein oder anderen Untergangsszenario der digitalen Kommunikation verleiten.

Die Welt hat sich für Sie weitergedreht als es am 31. Dezember 1999 Mitternacht schlug – diese verheißungsvolle Sekunde, in der alle Computer dieser Erde vermeintlich versagen, und wir wegen des Y2K-Bug zurück in Steinzeit katapultiert würden. Genauso wird sich die Welt auch am 25. Mai 2018 weiterdrehen. Wenn das Thema Sie also, verständlicher Weise, sehr belastet: Entspannen Sie sich ruhig und sehen sie die Sache auch aus einen anderen Perspektive.

Millionenstrafen

Ein wenig Entspannung empfehle ich auch zum Schlagwort „Millionenstrafen“. Ja, die Richtlinie sieht solche Strafen vor – als maximales Strafmaß für diejenigen, die das Schlimmste vom Schlimmen mit Daten anstellen: Schwerer Missbrauch. Grobe Fahrlässigkeit. Vorsätzliche Schädigung. Haben Sie das vor? Wenn Sie diesen Artikel hier lesen, höchstwahrscheinlich nicht.

Eines der wichtigsten Prinzipien für Führungskräfte – und ich verstehe Führung hier im weitesten Sinne, also auch in der Führerschaft eines Fachbereichs, eines Themas, einer Verantwortlichkeit – lautet: „Sieh es, wie es ist. Aber nicht schlimmer.“

Eine andere Perspektive: Die DSGVO als Chance

Das Recht auf Datenschutz ist in den Grundrechten der EU-Charta verankert. Damit wird ihm in unserer europäischen Gemeinschaft ein enorm hoher Stellenwert zugeschrieben. Eine Tatsache, die für jede und jeden Einzelnen von uns, die wir ja auch tagtäglich Betroffene von Datenverarbeitungen sind, eine gute Nachricht darstellt. Die Regelungen der DSGVO unterstützen uns als Gesellschaft dabei, den Umgang mit Daten in eine Richtung zu lenken, die für uns alle einen schützenden Rahmen etabliert.

Die DSGVO ist damit eine vielleicht einmalige Gelegenheit, Vorreiter zu sein. Eine Gelegenheit, Stellung zu beziehen, ein Zeichen zu setzen. Die DSGVO können wir verstehen als eine Bürde, die uns einen neuen rechtlichen Rahmen aufzwingt – oder als einen Bonus, der endlich die Spielregeln angleicht: Ab dem 25. Mai 2018 gelten für alle in der EU tätigen Datenverarbeiter erstmals dieselben Regeln.


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Wer sich früh zu ihnen bekennt und sie als Chance begreift, verschafft sich einen Vorteil. Vor allem gegenüber denjenigen, die versuchen, die Mühlen der Zeit zu bremsen – die werden nämlich vermutlich schon sehr bald, sehr alt aussehen.

Und zwar nicht aus rechtlichen Gründen. Es werden nicht die „Millionenstrafen“ sein, die Unternehmen und Organisationen nachhaltig schaden. Was viel schwerer wiegen wird, ist der Vertrauensbruch gegenüber den Kontakten. Wer Datenschutz nicht ernst nimmt, geht leichtfertig mit dem Vertrauen um, auf dem die Beziehungen zu seinen Kontakten fußen. Stellen Sie sich selbst die Frage: „Was muss ein Unternehmen, eine Organisation, ein Kontakter, ein Verkäufer, eine Marketing-Abteilung leisten, damit ich ihnen meine Daten guten Gewissens anvertraue?“

Erfolg durch tiefere Beziehungen

Die größte Chance der DSGVO liegt meiner Meinung nach also vielmehr darin, über persönliche Daten von Menschen, die uns vertrauen, ein neues Verständnis zu etablieren: Anstatt eine Transaktion, eine Beziehung zu sehen. Wenn Sie Daten nicht mehr nur als Objekte mit Nutzwert, sondern auch als Zeichen des Vertrauens Ihrer Kontakte betrachten, verändert sich schlagartig sehr Vieles.

Und beginnen Sie, einen entsprechend vertrauensvollen Umgang mit diesen Daten zu leben, dann haben Sie die Chance, die Beziehungen zu Ihren Kontakten auf ein neues, wertigeres Niveau zu heben.

Nutzen Sie die Chance, im Rahmen der DSGVO nicht nur über die rechtlichen und operativen Folgen nachzudenken. Packen Sie die Gelegenheit beim Schopf und verbessern Sie Ihr Auftreten gegenüber, und ihre Beziehungen zu, Ihren Kontakten. Und seien Sie gewiss: Bessere Beziehungen werden sich auch positiv auf Ihre Erfolgsbilanz auswirken.

Eine Frage des Zugangs

Die DSGVO ist eine juristische Richtlinie. Die können Sie jetzt lesen, bis Sie sie im Detail erfasst haben – das bedeutet, meiner eigenen Erfahrung nach: Ein paar Mal. Das müssen Sie aber nicht unbedingt. Denn Sie stehen vor allem vor einer Entscheidung:

Mit welchem Mindset widme ich mich, widmet sich mein Team, meine Abteilung, mein Unternehmen dem Thema Datenschutz?

Ich habe, nach vielen Jahren intensiver Auseinandersetzung mit dem Thema Datenschutz, klar formulierte, einfache Grundsätze entwickelt, die wir seit Jahren heranziehen, wenn das Thema Datenschutz aufkommt.

Leitplanken zum Thema Datenschutz:

  • Wir sind aufrichtig. Wir erheben Daten nur im Einverständnis und Bewusstsein unserer Kontakte.
  • Wir sind vertrauenswürdig. Wir nutzen Daten nur für Zwecke die Nutzen stiften und niemals, um die Betroffenen in irgendeiner Form zu benachteiligen.
  • Wir sind verantwortungsbewusst. Wir behandeln uns anvertraute Daten mit Sorgfalt und legen großen Wert auf deren Sicherheit.
  • Wir sind kommunikativ. Daten sind uns von Betroffenen im Vertrauen geliehen, und in diesem Verständnis reagieren wir auf Anfragen.
  • Wir sind behutsam. Wir stellen den Schutz der Betroffenen bei all unseren Datenverarbeitungs-Prozessen in den Vordergrund.

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Fazit

Die DSGVO ist als Chance zu sehen, nicht als Laster. Mit den oben beschriebenen Leitplanken können Sie in Ihrem Unternehmen einen Standard setzen. Dieser sichert nicht nur die Qualität, sondern kann als Chance gesehen werden den Kontakt mit Ihren Kunden aufs nächste Level zu heben, Vertrauen aufzubauen und so eine bessere Beziehung zu Ihren Kunden zu etablieren.

*Das Campaigning Bureau ist keine Rechtsberatung. Wir dürfen und können Ihnen keine rechtsverbindlichen Auskünfte geben. Dieses Dokument soll einen Überblick verschaffen und Orientierung geben – wir empfehlen Ihnen aber jedenfalls, für Ihre Entscheidungen einen Rechtsanwalt hinzuzuziehen.

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